The Derivative Action in Asia: A Complex Reality

Autor*innen

  • Dan W. Puchniak

Abstract

Der Beitrag nimmt die Praxis der Aktionärsklage in Asien zum Anlass, grundlegende Theorien zum Recht in Asien und zum vergleichenden Gesellschaftsrecht neu zu evaluieren. Er weist zunächst nach, dass die tradierte Ansicht von der “typisch asiatischen Streitvermeidung” wenig zur Erklärung beizutragen vermag, wie die Aktionärsklage sich in führenden asiatischen Wirtschaften entwickelt hat und welche funktionale Bedeutung ihr dort heute zukommt. Der Verfasser schlägt vor, sich von dieser überkommenen akademischen Sichtweise endgültig zu lösen. Wenn man darauf verzichte, unter der wenig zielführenden Berufung auf die “Kultur Asiens” die funktionalen Unterschiede zwischen „östlichen“ und „westlichen“ Aktionärsklagen wegzudiskutieren, bekomme die einschlägige Praxis in den führenden asiatischen Wirtschaftsnationen ein um so größeres Erklärungspotential. Die Erfahrungen, die man dort gemacht habe, eigneten sich als Prüfstein für drei wichtige Theorien des vergleichenden Gesellschaftsrechts, die alle internationale Gültigkeit für sich beanspruchen.

Am Beispiel der Aktionärsklage in Asien zeigt der Beitrag auf, dass dieser Gültigkeitsanspruch nicht fundiert ist. Er stellt besagte Theorien vielmehr auf den Kopf, indem er nachweist, dass sie nicht nur die Praxis in den asiatischen Staaten nicht zu erklären vermögen, sondern in die falsche Richtung weisen. Die im vergleichenden Gesellschaftsrecht verbreitete Neigung, vermeintlich international gültige Theorien zu entwickeln, sollte vielmehr durch eine sorgfältige Analyse der jeweiligen Praxis ersetzt werden, die sich der Komplexität dieser Rechtsmaterie stellt, anstatt sie wegzudiskutieren.

(Übers. durch d. Red.)

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Veröffentlicht

2012-04-01

Zitationsvorschlag

D. W. Puchniak, The Derivative Action in Asia: A Complex Reality, ZJapanR / J.Japan.L. 33 (2012), 21–49.

Ausgabe

Rubrik

Abhandlungen