Share Buyback Rules under Japanese Corporate Law and Shareholders’ Return
Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Entwicklung der Regeln zum Rückkauf eigener Aktien im japanischen Gesellschaftsrecht. Zugleich wird beschrieben, inwiefern sich die Funktion eines Aktienrückkaufs schwerpunktmäßig verlagert hat: Waren die Vorschriften mit der Reform von 2001 ursprünglich zu dem Zweck dereguliert worden, den Gesellschaften durch die Möglichkeit eines Rückkaufs eigener Aktien vor allem ein Mittel zur Abwehr feindlicher Übernahmeversuche an die Hand zu geben, wird diese Maßnahme seitens des Managements und der Aktionäre zunehmend als ein strategisches Mittel eingesetzt, um den Betrag der Ausschüttung je Aktie und damit die Attraktivität eines Investments in die Gesellschaft zu steigern.
Im ersten Teil beschreibt der Beitrag die regulatorische Kehrtwende, die sich vom ursprünglichen absoluten Verbot des Erwerbs eigener Aktien noch im damaligen Handelsgesetz über zwischenzeitliche Lockerungen bis hin zur gegenwärtigen Regelung im Gesellschaftsgesetz vollzog, nach der nunmehr der Erwerb und das Halten eigener Aktien unter bestimmten Bedingungen grundsätzlich erlaubt ist. Besonderes Gewicht legt die Darstellung dabei auf die verschiedenen Interessen und die Einflussnahme seitens der Wirtschaftsvertreter sowie die Intention des Reformgesetzgebers im Rahmen der weitreichenden Deregulierungs- und Flexibilisierungsmaßnahmen der 2000er Jahre vor dem Hintergrund der anhaltenden wirtschaftlichen Stagnation.
Im zweiten Teil des Beitrags gehen die Autoren näher auf die gegenwärtige Sichtweise und Erwartungshaltung von Aktionären und Management gegenüber dem Instrument des Rückkaufs gesellschaftseigener Aktien ein. Anhand statistischer Daten aus einer Befragung wird veranschaulicht, dass der überwiegende Teil der Aktionäre einem Aktienrückkauf durch die Gesellschaft positiv gegenüberstehe und hiermit die konkrete Erwartung an die Gesellschaft verknüpfe, dass diese eine höhere Gewinnausschüttung je Aktie vornimmt. Auf Seiten des Managements lasse sich hingegen aufgrund ganz unterschiedlicher Gründe eine generell negative Einstellung gegenüber einem Rückkauf eigener Aktien durch die Gesellschaft ausmachen. Zugleich werde der Aktienrückkauf jedoch zunehmend als ein geeignetes Mittel wahrgenommen, die Attraktivität der Aktien zu erhöhen und eine flexible Finanzierungspolitik zu betreiben. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass einige Gesellschaften Aktienrückkäufe zum Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik machen und entsprechend öffentliche Ankündigungen an den Markt tätigen.
(Die Red.)